Filmrethorik: figurale / funktionale Elemente im Kontext des Dramatischen
Allgemein lassen sich im Spielfilm sechs Funktionen bzw. Funktionselemente islolieren. Dabei können diese untereinander kombiniert auftauchen, sich verbünden und teilweise sowohl als Figur i. S. d. handelnden Person wie auch als Objekt funktionieren.
- Force orientée:
- in einer Figur inkorporiertes Streben, auf ein Ziel gerichtet
- Bien souhaité:
- Das Gut, nach dem Fo strebt. Dabei kann es sichals nicht in einer Figur inkorporiertes Ziel bzw. ein Symbol oder Gegenstand handeln.
- Obtenteur souhaité:
- Figur, für den Fo den Besitz von Bs erstrebt. Fo und Os erscheinen oft in einer Figur vereint, was aber nicht nötig ist.
- Opposant:
- Gegenspieler von Fo. Figur der dramatischen Dialektik: Konflikt. Die Funktion kann mit allen anderen Funktionen zusammenfallen.
- Arbitre de la situation:
- Figur, die über den Ausgang des Konfliktes entscheidet. Als Funktion ebenfalls mit allen anderen Funktionen zusammenführbar.
- Adjuvant:
- Figur bzw. Funktion, die mit anderen Funktionen kointeressiert ist. (Komplize). Es gibt Situationen ohne Ad, der Ad kann zu jeder anderen Funktion hinzutreten.
"Figurenbewegungen, die Situierung von Figuren im Raum und Konfigurationen schaffen optische Spannungsmuster, die vielfach auf die Rede der Figuren abgestimmt sind. Neben den optischen Spannungsmustern der Zweier- und Dreierkonstellationen, die im profile two shot und in der triangular composition jeweils mit bedeutungslenkenden Blicken korreliert sind, ist die Isolierung des Protagonisten und Antagonisten von besonderer Bedeutung."
zitiert nach: Kanzog, Filmrhethorik, diskurs film 9. (Die Funktionsbezeichnungen beziehen sich af Lausberg, Hnadbuch der literarischen Rhethorik, Ismaning 1973)