Denn das Drehbuch ist, dem Wesen nach, nicht die Formung des Materials, sondern Stadium eines Materialzustandes auf dem Weg zwischen dem Temperament der Konzipierung eines gewählten Themas und dessen optischer Ausführung. Ein Drehbuch ist kein Drama. Das Drama hat einen eigenständigen Wert und sthet neben seiner aktiven Ausformung im Theater. Das Drehbuch dagegen ist lediglich das Stenogramm eines emotionalen Ausbruchs, edr nach seiner Umsetzung in einer Anhäufung visueller Bilder strebt.
[...] Das Szenarium ist eine Chiffre. Eine Chiffre, die von einem Temperament in eine andere übertragen wird. Der Mitverfasser prägt mit seinen Mitteln im Drehbuch den Rhythmus seiner Konzeption.
Dann kommt der Regisseur und überträgt den Rhythmus dieser Konzeption in seine Sprache, in Filmsprache; er findet ein kinematografisches Äquivalent für das literarisch Ausgedrückte.
[...] Die Film-Novelle, so wie wir sie begreifen, ist ihrem Wesen nach die vorweggenommene Erzählung des zukünftigen Zuschauers dessen was ihn im Film mitgerissen hat.